Schwanteshagen
Deutscher Name: Schwanteshagen
Heutiger Name: Swietoszewo
Kreis: Cammin, vor 1818 Greifenberg
Heutiger Kreis: Zachodniopomorskie
Lage: 14°54 Ost, 53°45 Nord
Lagebeschreibung: ca. 20 km nördlich von Gollnow, ca. 40
km nordöstlich von Stettin, ca. 45 km hinter der
deutsch-polnischen Grenze
Religion: ev.luth.
Kirchspiel: Kantreck
Militärische Zugehörigkeit: Kanton 18,
Infanterieregiment 5 (im Jahre 1734)
Gemeindelexikon: IV-12-183
Info zu Schwanteshagen:
Die Gegend um das Rittergut Schwanteshagen war bereits in
frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Ein großes Gräberfeld aus
der jüngeren Bronzezeit ist aufgedeckt worden. Auf einer
sandigen Erhebung waren in unregelmäßigen Abständen Urnen
teils frei im Sand, teils in Steinpackungen beigesetzt worden. In
ihren Formen zeigten die Urnen Einflüsse der Lausitzer Kultur.
Sehr spärlich waren die Grabbeigaben.
1375 verkauft Arnold Köller auf Schloß Siegelkow eine Rente im
Dorf Schwanteshagen, einem alten Lehen der von Köller.
Die Kirche ist ein Findlingsbau mit Holzturm. Die beiden Giebel
bestehen aus Fachwerk, dessen Gefache mit Backsteinen in
verschiedenen Mustern gefüllt sind. Unterhalb des Ostgiebels
nimmt eine Reihe von Fenstern fast die gesamte Breite der Wand
ein. Den Fachwerkturm überragt ein achteckiger Helm.
1933 wurden an der Nordwand Reste gotischer Fresken (jüngstes
Gericht) freigelegt, aber wieder überstrichen. Im Altar, etwa
1700, steht eine Mutter Gottes mit Jesuskind von Mitte des 15.
Jahrhunderts. Ein bärtiger Mann, der seine Hände auf die
Oberschenkel stützt, trägt die 1622 gestiftete Kanzel.
In dem zur Gemeinde gehörenden Wohnplatz Siegelkow waren in
einem steinzeitlichen Hügelgrab eine Lochaxt und ein
Feuersteinmesser gefunden worden. Die Burg zerstörte 1170 König
Waldemar I. von Dänemark. Westlich von Schwanteshagen stand im
Bruch des Gubenbachs eine Burg der von Köller; 1428 Sitz des bei
Cammin erschlagenen Henning von Köller. Heute zeigt nur ein 15 m
hoher Hügel im trockengelegten Bruch von ihr.
Schwanteshagen gehört zum Kirchspiel Kantreck im Kreis Cammin
und hat eine Filialkirche von Kantreck.
Bevölkerungszahlen:
1734: 17 Feuerstellen, vermutlich 90-110 Personen
1871: 190 Personen, davon 147 im Gutsbezirk, siehe
Volkszählungsdaten
1905: 169 Personen
1939: 290 Personen
Volkszählungsdaten am 1.Dezember 1871 für die
Gemeinde:
43 Einwohner, davon 21 männlich, 22 weiblich, 20 ortsgebürtig,
43 evangelisch, 0 katholisch, 0 Juden, 7 Kinder unter 10.Jahren,
von den Personen über 10 Jahren können 30 lesen und schreiben,
6 sind Analphabeten, 0 ohne Angabe. Personen mit Gebrechen: 0
Blinde, 0 Taubstumme, 0 "Blöd- und Irrsinnige", 2 sind
ortsabwesend, insgesamt 4 Wohngebäude, 2 Wohnplätze, 6
Familienhaushalte, 0 Einzelhaushalte
Volkszählungsdaten am 1.Dezember 1871 für den
dazugehörigen Gutsbezirk:
147 Einwohner, davon 72 männlich, 75 weiblich, 62 ortsgebürtig,
227 evangelisch, 0 katholisch, 0 Juden, 50 Kinder unter
10.Jahren, von den Personen über 10 Jahren können 142 lesen und
schreiben, 23 sind Analphabeten, 12 Personen ohne Angabe,
Personen mit Gebrechen: 0 Blinde, 0 Taubstumme, 0
"Blöd- und Irrsinnige", 0 sind ortsabwesend, insgesamt
10 Wohngebäude, 1 Wohnplätze, 26 Familienhaushalte, 0
Einzelhaushalte
Familien, nach denen ich in Schwanteshagen derzeit
forsche:
Kindt
Quellen für Ahnenforschung in Schwanteshagen:
Mormonen:
Internet:
Batch-Nr. : C999891 = Taufen 1849-1870
Batch-Nr. : M999891 = Heiraten 1849-1870
(http://www.familysearch.org/Eng/Search/frameset_search.asp?PAGE=igi/search_IGI.asp)
Filme:
Taufen, Heiraten, Tote
1834-1848 - FHL INTL Film [ 903358 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1850-1870 - FHL INTL Film [
903357 Item 2 ]
Taufen, Heiraten, Tote
1849-1874 - FHL INTL Film [ 1551880 Item 3 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1849-1870 (andere Verfilmung) -
FHL INTL Film [ 903355 Item 1 ]
Parish register printouts of
Schwanteshagen, Pommern, Prussian ; christenings,
1849-1870 - FHL INTL Film [ 933236 Item 1 ]
Parish register printouts of Swietoszewo,
Szczecin, Poland ; marriages, 1850-1870 - FHL INTL
Film [ 933263 Item 2 ]
NEU !!!
Bilder von
meinem Besuch im Oktober 2004:
Eindrücke:
Schwanteshagen liegt zwar nicht in unmittelbarer Nähe von
Gollnow, da jedoch Vorfahren von mir aus dem Ort sind, habe ich
ihn mit aufgenommen. Zuerst hatte ich mit der Orientierung etwas
Probleme. Früher gehörten die Einwohner größtenteils zum
Gutsbezirk, der auch gut zu finden war (siehe Fotos). Das Gut ist
bewirtschaftet und wird offenbar als Reitergut genutzt. Beim Gut
sind riesige Wiesen und Weiden mit Reitwegen und vielen Pferden.
Der dazugehörige Ort liegt etwas nördlich und heißt
Swietoszewo. Hier stehen etliche Häuser, bei denen ich mir nicht
sicher bin, ob sie vor oder nach dem Krieg enstanden sind, in
jedem Fall ist deren Zustand eher "durchwachsen". Einen
Friedhof gibt es offenbar nicht, und auch die Kirche auf obigem
Foto habe ich nicht entdeckt. Seltsamerweise kannte die auch
keiner der Einwohner, als ich das Foto zeigte. Sie muss wohl
schon lange zerstört sein.